Ein deutsches Requiem – J. Brahms

St. Stefan Oberachern * Stefansplatz 1 * D-77855 Achern
Samstag, 20. Oktober 2012 20.00 Uhr

Gustay Mahler
Totenfeier
Sinfonische Dichtung für großes Orchester

Johannes Brahms
Ein Deutsches Requiem op. 45
für Soli, Chor und Orchester

Leider ist die bereits vorangekündigte Solistin Anja Petersen ernstlich erkrankt. Dankenswerter Weise springt Frau Gabriele Hierdeis aus Frankfurt ein.

Gabriele Hierdeis, Sopran
Wolfgang Newerla, Bariton

Singakademie Ortenau e.V.
Prager Sinfonieorchester Bohemia

Künstlerische Leitung
Olaf F. Fütterer

 

 

 

 


22.10.2012 Offenburger Tageblatt
»Von unbeschreiblicher Kraft«
Die Singakademie Ortenau-Achern wurde für Aufführung von Brahms Requiem in Achern gefeiert
Stehenden Applaus gab es für Dirigent Olaf Fütterer, die Singakademie Ortenau-Achern und das Prager Sinfonieorchester Bohemia sowie den Solisten Wolfgang Newerla.

_wsb_533x362_3559_1$5B1$5DFoto: Daniela Busam
Mit Ergriffenheit erlebten am Samstag rund 500 Zuhörer die Aufführung des Brahms-Requiems und Mahlers »Totenfeier« in Oberachern. Das von Olaf Fütterer dirigierte Prager Sinfonieorchester Bohemia, der Chor der Singakademie Ortenau-Achern und die Solisten wurden gefeiert.

Achern-Oberachern. Die »Kunst des Sterbens« (Ars moriendi) und der mittelalterliche Mahnspruch »Bedenke, dass du sterben musst« (Memento mori) sind vergessen. Der Tod gehört seit Generationen zu den Tabuthemen der Gesellschaft. In einer dem Jugendwahn und seinen materialistischen Vergnügungen verfallenen Welt gilt der Tod als störender Außenseiter. Umso verdienstvoller und gewagter erscheint da Olaf Fütterers Projekt, das »Deutsche Requiem« von Johannes Brahms und Gustav Mahlers »Totenfeier« aufzuführen.
Bedauerlich, dass die für Offenburg am Sonntag geplante Aufführung auf Grund des ungenügenden Vorverkaufs abgesagt werden musste. In Achern dagegen hatte die von Fütterer gegründete Singakademie Ortenau-Achern ein »Heimspiel«, gehören doch rund 20 Sänger des Chors zu den Bürgern der Stadt.
Neben weiteren Stammmitgliedern aus Baden-Baden und der Ortenau verstärkten Sänger des Freiburger Kantaten-Chors und des Staatsopernchors Prag die Stimmregister des 80-köpfigen Projektchors. Mit dem Prager Sinfonieorchester Bohemia, das bereits Berühmtheiten wie Montserrart Caballé und José Carreras begleitete, konnte Fütterer einen hervorragenden Klangkörper verpflichten. Unter seinem kraftvollen, aber auch höchst sensiblen Dirigat wurde Mahlers erstmals in Achern orchestral gebotene »Totenfeier« zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Furiose Klangräusche
Die 1888 entstandene Komposition hatte Mahler bis 1894 mit vier weiteren Sätzen zur Zweiten Sinfonie in c-Moll erweitert. Seine strikte Anweisung, eine Pause von fünf Minuten nach dem Spielen des Kopfsatzes einzuhalten, verstärkt die hervorgehobene Bedeutung der nur noch selten separat aufgeführten »Totenfeier«. Mahlers Werk ist ein echter Wachmacher, bei dem sich furios tosende, beängstigend wirkende Klangräusche mit entspannenden Ausflügen in beseelte, Trost und Hoffnung spendende Zauberlandschaften abwechseln.
Kurz, einen besseren Einstieg in das Brahms-Requiem hätten sich die begeistert lauschenden Zuhörer nicht wünschen können. Nach der Uraufführung des »Deutschen Requiems« hatte die Fachpresse über »eine Musik von unbeschreiblicher Neuheit, Kraft und Frische, ein modernes Meisterwerk, wie wir es seit Langem ersehnt haben« geschwärmt. Der Chor erwies sich den Anforderungen der Komposition trotz ihrer exponierten Lagen und extremen Dynamik bravourös gewachsen. Die beiden bundesweit bekannten Solisten Gabriele Hierdeis, Sopran, und Wolfgang Newerla, Bariton, glänzten wie erwartet und erwiesen sich als Sahnehäubchen der lange anhaltend und begeistert beklatschten Aufführung

Wolfgang Winter